Eine Freie Trauung ist eine Zeremonie, die sich unabhängig von Kirche und Standesamt ereignet. Sie wird von einem Freien Theologen oder Redner durchgeführt und von diesem im Vorfeld in Abstimmung auf die Wünsche des Brautpaares entworfen. Dadurch ist sie besonders persönlich und individuell.
Anders als auf einigen allgemeinen Internetseiten vermerkt, ist eine Freie Trauung nicht nur ein passendes Angebot für konfessionslose und nicht-religiöse Brautpaare. Auch Heiratswillige mit Kirchenmitgliedschaft oder privat-religiösen Überzeugungen können gute Gründe haben, eine Freie Trauung zu wählen.
Ganz einfach: so wie Ihr möchtet! Anders als bei einer kirchlichen Trauung existieren keine Vorgaben, was Ort, Zeitpunkt, Ablauf und Inhalte der Trauung betrifft – jedenfalls sofern Euer Theologe/Redner dafür offen ist. Selbstverständlich kann Eure Trauung traditionelle Elemente aufgreifen, sie muss es aber nicht.
Da ich nicht im Dienste der Kirche stehe, kann ich mich jedenfalls ganz auf Eure Situation einlassen und entlang Eurer Wünsche und Ideen eine für Euch
maßgeschneiderte Trauung entwerfen, die Euren weltanschaulichen Überzeugungen entspricht. Ich persönlich finde es spannend, mich mit verschiedenen Ansichten zu beschäftigen und bin flexibel
genug, mich zurückzustellen. Ihr dürft und sollt daher ganz Ihr selbst sein!
Nein, eine Freie Trauung hat keine rechtliche, sondern nur eine persönliche Bedeutung. Eine Ehe mit allen gesetzlichen Rechten und Pflichten könnt Ihr (leider) nur auf dem Standesamt schließen. Eine Freie Trauung ist jedoch eine wundervolle Möglichkeit, die rechtliche Seite durch ein persönliches Versprechen in einem romantischen Rahmen zu vertiefen und mit Familien und Freunden zu feiern.
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Die übliche Reihenfolge ist sicherlich, die Freie Trauung der standesamtlichen chronologisch nachzuordnen. In der Freien Trauung wird dann das Versprechen gefeiert und vertieft.
Aus meiner Sicht spricht aber auch nichts gegen die umgekehrte Reihenfolge, die Freie Trauung als das Versprechen zu begreifen, das so dauerhaft sein soll, dass dann auf dem Standesamt auch das rechtsverbindliche Jawort gesprochen wird. Wenn ein Paar überhaupt keinen standesamtlichen Trauwunsch verfolgt, ist trotzdem eine feierliche Zeremonie im Sinne einer "Liebesfeier" möglich.
Rein theoretisch ja, aber von der Praxis her eher nein. Denn auf dem Standesamt arbeiten keine Dienstleister, die versuchen, alles für Euch möglich zu machen. Sondern es existieren bestimmte Tage, Uhrzeiten und Orte, an denen getraut wird, und die Flexibilität, sich diesbezüglich mit einem Paar und Freien Redner abzusprechen, ist im Regelfall nicht gegeben.
Auch wenn ich verstehe, dass die Idee, nur EIN Datum, nur EINE Zeremonie, nur EIN Jawort zu haben, für viele Brautpaare verzückend ist, finde ich aber auch, dass inhaltliche Punkte eher gegen eine Verschmelzung der standesamtlichen und freien Zeremonie sprechen.
Denn wenn zwei Redner mit unterschiedlicher Agenda, unterschiedlicher Persönlichkeit und unterschiedlichem Stil auftreten, dann werdet Ihr niemals eine Zeremonie aus einem Guss zu erleben, in der alles ineinander greift und sich sinnvoll aufeinander bezieht.
Dafür wäre die Voraussetzung, dass die Inhalte gemeinsam erarbeitet werden, was eben an der angesprochenen fehlenden Dienstleister-Mentalität hapert oder der Standesbeamte oder die Standesbeamtin müsste ihren Part wirklich so minimalistisch wie möglich halten.
Natürlich kann er! Ebenso gut kann auch Tante Ingrid die Hochzeitstorte backen und Euer Cousin David die Hochzeitsfotos von Euch schießen. Wenn Ihr nicht möchtet, müsst Ihr überhaupt keine Dienstleister für Eure Hochzeit engagieren und werdet dann wohl die günstigste Feier überhaupt auf die Beine stellen.
Allerdings ist die Frage, ob es dann auch das einmalige und unvergessliche Erlebnis wird, das Ihr Euch für Euch selbst und Eure Gäste gewünscht habt. Denn es gibt einen guten Grund, warum Menschen wie ich in einem Dienstleistungsbereich selbstständig sind und es bleiben: weil wir richtig gut sind in dem, was wir tun, und mit unserem breiten Erfahrungswissen mit jeder unvorhergesehenen Situation umzugehen wissen.
So könnt Ihr Euer Fest einfach genießen, ohne Angst zu haben, dass bei all Euren Hochzeitsfotos der Fokus fehlt, die DIY Hochzeitstorte einstürzt (beides schon erlebt...) und im Mittelpunkt Eurer Trauung nicht Eure Emotionen stehen, sondern die Unsicherheit und Tränen Eures Trauzeugen. Ausnahmen sind natürlich unbenommen.
Manchmal müssen sich Brautpaare im Vorfeld mit Vorbehalten ihrer meist älteren und traditionellen Gäste gegenüber ihrer Entscheidung, frei zu heiraten, auseinandersetzen. Bitte lasst Euch dadurch nicht aus der Ruhe bringen: Wie Ihr heiratet, ist ganz allein Eure Entscheidung! Wenn ein Familienmitglied negativ reagiert, dann passiert das in der Regel aus Unsicherheit und Unwissenheit.
Deswegen lösen sich die Zweifel dann im Regelfall auch spätestens während der Trauung auf. Denn auch wenn ein Gast aus Glaubensgründen eine kirchliche Variante bevorzugt hätte, wird er doch auch schnell den großen Vorteil der unabhängigen Zeremonie erleben: Eine Freie Trauung ist eine sehr persönliche Trauung. Und dass so persönlich auf das eigene Enkelkind oder die Nichte eingegangen wird, das weiß auch der Opa oder die Großtante zu schätzen.
Gerade die "Skeptiker" sprechen mich nach der Freien Trauung gerne an und bekunden Ihr Erstaunen, dass die Zeremonie so schön fröhlich und locker gewesen wäre, aber trotzdem der Tiefgang und das Feierliche nicht gefehlt habe. Und ich denke, das ist letztlich die Befürchtung der meisten "Skeptiker", dass bei der Freien Trauung keine festliche Stimmung aufkommen und das Ganze oberflächlich werden könnte.
Kein Problem, genauv so soll es sein und dafür sind die Traugespräche da! Ich nehme mir gerne Zeit, verschiedene Szenarien mit Euch durchzuspielen, bis Ihr ein Gefühl dafür entwickelt habt, auf welche Art und Weise Ihr heiraten möchtet. Solltet Ihr aus persönlichen, kulturellen oder religiösen Gründen unterschiedliche Vorstellungen von Eurer Hochzeit haben und Euch nicht einigen können, finden wir einen gemeinsamen Weg.
Wenn Ihr eine Trauung unter Freiem Himmel im Grünen plant, jedenfalls in Deutschland und wettertechnisch ähnlich unsicheren Gefilden, werde ich Euch immer raten, Euch einen Alternativplan für schlechtes Wetter zurecht zu legen.
Wenn Eure Trauung sowieso extern stattfinden soll, dann bietet es sich an, direkt eine Location zu wählen, die je nach Wetterlage ein Trauungssetting draußen oder drinnen für das Brautpaar herrichten kann. Dann müsst Ihr Euch an Eurem großen Tag keine Gedanken machen, ob das Wetter hält oder wo Ihr auf die Schnelle 100 Regenschirme oder einen Pavillon auftreiben könnt.
Und bitte vergesst nicht: auch trockenes Hochsommerwetter hat seine Tücken! Eine 60-minütige Trauung im prallen Sonnenschein abzuhalten – das ist weder für das Brautpaar, die Gäste noch den Redner angenehm. Ein professioneller Eigentümer/Veranstalter wird das im Blick behalten und mit Schatten oder zumindest Halbschatten aufbauen. Fragt aber besser nach.
Sollte die Trauung tatsächlich aus Gründen von Krankheit seitens des Brautpaares abgesagt werden müssen, können wir sofort nach einem Ersatztermin suchen. Diesen stelle ich Euch auch nicht erneut in Rechnung.
Sollte tatsächlich ich einmal krankheitsbedingt verhindert sein, was zum Glück in fünf Jahren noch nicht einmal vorgekommen ist, kümmere ich mich selbstverständlich in Abstimmung mit Euch um adäquaten Ersatz in Form eines Kollegen oder einer Kollegin. Ablauf und Inhalte der Trauung liegen bereits einige Zeit vor der Trauung in meinem Traubuch vor, das ich jederzeit an eine andere Person abtreten kann.
Selbstverständlich gilt das jedoch nur für den absoluten Notfall; von kleinen Krankheitsanflügen lasse ich mich sicherlich nicht davon abhalten, Euch durch Euren großen Tag zu führen. Dafür liegen mir meine Brautpaare zu sehr am Herzen!
Wenn Ihr ganz klassisch in einer Kirche oder Kapelle heiraten möchtet: auch das ist im Rahmen einer Freien Trauung prinzipiell möglich. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass die Räumlichkeiten für eine solche Nutzung auch zugelassen sind. In der Regel ist dies nicht der Fall, wenn sie sich in kirchlicher Hand befinden.
Es existieren jedoch Alternativen: Kirchengebäude, die aufgegeben bzw. entweiht wurden und für eben solche privaten und öffentlichen Veranstaltungen gemietet werden können, Kulturkirchen in Mischnutzung sowie ungeweihte Hof- und Schloßkapellen.
Manchmal kann es sogar geschehen, dass sich dezidiert kirchliche Türen öffnen. Ob in dieser Hinsicht eine Möglichkeit besteht, erfahrt Ihr im Gespräch mit dem Pfarrer bzw. der Pfarrerin der jeweiligen Gemeinde.
Eine Freie Trauung hat erst einmal die Bedeutung, die das Paar ihr selbst zumisst. Handelt es sich um ein Paar ohne religiöse Ambitionen, dann ist die Frage nach Gott ausgeklammert. Mich interessiert vor allem, welche Überzeugungen und Ansichten das Paar selbst mitbringt und entsprechend gestalten wir auch Eure Trauung.
Wenn ein Paar gläubig ist und um den Segen Gottes für seine Ehe bittet, dann bin ich jedoch überzeugt, dass Gott sein Angesicht nicht abwendet, weil ein Paar sich aus persönlichen Gründen dazu entschlossen hat, nicht in der Kirche zu heiraten.
Auf dem Hintergrund, dass alle Christinnen und Christen dazu aufgerufen sind, den christlichen Segen auszusprechen und zu teilen, spreche ich auch den Segen für das Brautpaar aus, wenn es das möchte, auch wenn ich kein Pfarrer bin.
In 1. Mose 12,2 heißt es: "Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein." Zumindest in der Evangelischen Theologie wird dieser Satz so
interpretiert, dass alle Menschen zu Botinnen und Boten der Liebe Gottes werden dürfen.