Ein Freier Theologe hat im Rahmen eines Hochschulstudiums christliche Theologie, evangelisch oder katholisch, studiert und sein Examen in diesem Fach abgelegt. Entweder hat er im Anschluss keine kirchliche oder staatliche Ausbildung (zum Pfarrer/Priester, Gemeindereferent, Religionslehrer) verfolgt oder wenn doch, ist er aus dem Dienst der Kirche oder des Staates wieder ausgetreten, um kirchenunabhängig in freiberuflicher oder gewerblicher Selbständigkeit zu arbeiten.
Der Begriff "Freier Theologe" allein sagt jedoch noch nicht aus, ob eine akademische Ausbildung an einer Hochschule erfolgt ist – theoretisch darf jeder Mensch sich so nennen und einige Redner machen von dieser Option auch Gebrauch, um besser aufgefunden zu werden. Eine Person, die ein Vollstudium der evangelischen oder katholischen Theologie abgelegt hat, erkennen sie jedoch ganz einfach am akademischen Grad bzw. Titel: „Diplom-Theologe“ (Dipl.-Theol.), "Magister Theologiae" (Mag. theol.).
Viele Freie Theologen führen sowohl religiöse als auch nicht-religiöse Feiern durch. Ist ein Freier Theologe allein auf christliche Feiern spezialisiert, macht er das entsprechend deutlich.
Mittlerweile gibt es auch einige Pfarrer im Kirchendienst, die zusätzlich bzw. nebenher Freie Feiern durchführen. Ein Pfarrer bzw. Priester hat ein Vollstudium der evangelischen oder katholischen Theologie absolviert und im Anschluss eine
kirchliche Ausbildung als Vikar bzw. Priesteramtskandidat absolviert, auf deren erfolgreichen Abschluss die Ordination/Weihe folgte.
Warum ein Pfarrer bzw. Priester sich dazu entschließt, auch Freie Feiern anzubieten, kann verschiedene Gründe haben. Es mag zum einen diejenigen geben, die wirklich ein alternatives Angebot schaffen und sich auch um die Menschen an Wendepunkten des Lebens kümmern möchten, die, aus welchen Gründen auch immer, der Kirche gerade fernstehen. Es mag zum anderen auch auch solche geben, die Freie Feiern in der Hoffnung durchführen, kirchenferne Menschen über persönliche Gespräche wieder "auf den richtigen Weg" zu bringen. Dann kann es natürlich auch sein, dass der Verdienst aus der Kirchenstelle alleine nicht ausreicht.
Was Ihr im Kopf behalten solltet: ein Pfarrer oder Priester, auch wenn er Freie Feiern anbietet, bleibt immer ein Pfarrer oder Priester. Ihr dürft erwarten, dass es sich um eine religiöse Feier handelt und diese sich auch weitestgehend an den kirchlichen Vorgaben bez. Formen und Inhalten (Liturgie) orientiert. Eine nicht-religiöse oder interreligiöse Feier wird Euch vermutlich nicht angeboten.
Diese Gruppe ist noch schwerer einzugrenzen als die Gruppe der Freien Theologen, zumal sich viele Freie Theologen auch als Redner bezeichnen. Das ist insofern passend, als Theologen in der Regel rhetorisch geschult sind und das Reden einen Hauptteil Ihrer Arbeit ausmacht.
Manche Redner haben sich auf bestimmte Anlässe spezialisiert und geben sich entsprechende Titel: Trauredner, Hochzeitsredner, Trauerredner, Grabredner oder Festtagsredner. Diese Spezialisierung entspricht jedoch allein persönlichen Neigungen. Entsprechende Ausbildungen existieren nicht, so wie es auch keine allgemeine Ausbildung zum Redner gibt.
Die Tätigkeit als Redner wird aus unterschiedlichen Gründen ergriffen. Das kann auf der einen Seite ein sprachwissenschaftliches oder auch geisteswissenschaftliches Studium sein, das zu fundiertem Wissen und Spaß am eigenen Sprechen und Schreiben geführt hat. Oder auch einfach ein persönliches Talent für das Schreiben und Halten von Reden. Manchmal wurde dieses Talent durch rhetorische Fortbildungen vertieft oder es sind Fort- und Ausbildung im weiteren Sinne, z.B. zum Trauerbegleiter, absolviert worden. Eine Voraussetzung, um die Berufsbezeichnung "Redner" führen zu dürfen, ist dies jedoch nicht.
Im Gegensatz zu Freien Theologen, die häufig sowohl religiöse als auch weltanschaulich neutrale Feiern anbieten, lässt sich ein Großteil der Redner nur für die Ausrichtung weltlicher Zeremonien buchen. Manchmal wird jedoch die Aufnahme religiöser Elemente, z.B. eines Gebetes oder eines biblischen Textes, angeboten. Eine umfassende religiöse Ausgestaltung der Freien Feier hingegen wird eher abgelehnt. Das ist eine wichtige Abgrenzung für alle, die sich doch eine religiöse Feier wünschen. Diejenigen hingegen, die eine weltliche Zeremonie wünschen, können dieses Projekt entweder mit einem Redner oder auch einem Freien Theologen ihrer Wahl bestreiten.
Führt ein Anbieter diese Bezeichnung, dann möchte er damit deutlich machen, dass er seinen Schwerpunkt auf die geschichtliche, kulturelle und
individuelle Bedeutung und Entwicklung von Zeichen und Ritualen legt. Im Mittelpunkt seines Interesses steht daher nicht (nur) die Festrede/Ansprache, die für viele Menschen zu
einer Feier dazugehört, sondern Zeichen, Rituale und symbolische Handlungen.
Die Bezeichnung "Ritualdesigner" finde ich dann sinnvoll, wenn das Gewicht auf der künstlerischen/kreativen Seite des eigenen Schaffens liegt, den Begriff "Ritualbegleiter", wenn es eher um eine beratende/unterstützende Funktion gegenüber den Kunden geht. Es handelt sich hier zwar nur um kleine Nuancen, jedoch können diese Euch ein wenig über die Berufsauffassung des jeweiligen Anbieters verraten.
Einige Theologen verstehen sich ebenfalls als Ritualdesigner/-begleiter, da sie sich in ihrem Studium umfassend mit der geschichtlichen Entwicklung und gegenwärtigen Bedeutung von Ritualen beschäftigt und gelernt haben, Symbolhandlungen entsprechend einzusetzen und situationsangemessen weiterzuentwickeln. Auch Redner können mit dieser Zusatzbezeichnung deutlich machen, dass es ihnen im Bereich Freie Feiern nicht nur um das Schreiben einer schönen Rede geht.
Die Frage nach den Unterschieden zwischen den einzelnen Berufsbezeichnungen im Dienstleistungsbereich "Freie Feiern" ist aus Kundensicht oft mit der Frage verbunden, welcher Anbieter für das eigene Vorhaben die passende Wahl ist. Diese Frage lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten. Letztendlich hängt die Qualität und Passung des Anbieters von verschiedenen Faktoren ab, die sich nicht allein aus dem Berufsverständnis ableiten lassen. Ein persönliches Gespräch wird Euch am ehesten Aufschluss darüber geben, ob der Anbieter zu Euch passt oder nicht.
Daher kann ich Euch nur raten, Euch im Vorfeld bei verschiedenen Anbietern zu informieren und auch den beruflichen Werdegang und besondere Stärken und Interessen abzufragen. Wichtig finde ich auch die Frage, wie viel Zeit sich ein Anbieter für ein bestimmtes Honorar für Euch nimmt. Denn davon hängt letztendlich ab, wie persönlich der Kontakt wird, was wiederum Auswirkungen auf das Maß an Kreativität und Individualität Eurer Feier hat.
Es macht Sinn, Euch selbst notieren, was Ihr eigentlich von Eurer Zeremonie erwartet. Geht es Euch um eine besonders schöne Rede? Eine abwechslungsreiche Zeremonie aus Texten, Musik und symbolischen Handlungen? Soll Euer Anbieter für eine unkonventionelle Feier mit Entertainment-Faktor oder eine klassisch-stilvolle Feier stehen? Soll die Feier christlich ausgerichtet sein oder weltlich? Möchtet Ihr in den Vorgesprächen auch ein wenig über Euch selbst und Eure Geschichte sprechen, was dann entsprechend in die Feier einfließt, oder reicht es Euch, wenn kurz ein Ablauf abgesprochen wird, der dann eher standardisiert ist?
Da ich in Ev. Theologie/Religion mein Examen abgelegt habe und mich während des Studiums bereits intensiv mit der Gestaltung von Reden und Zeremonien beschäftigt habe, kann ich mich mit allen oben aufgeführten Bezeichnungen identifizieren. Am Wichtigsten ist mir aber der Titel "Freie Theologin", denn mit meinem Studium habe ich fundiertes Fachwissen erworben und ich interessiere mich auch weiterhin für die existentiellen Themen, die es ausgemacht haben.
Die Betonung liegt auf "frei", denn ich arbeite kirchenunabhängig und stelle mich ganz auf mein Gegenüber und seine Weltanschauungen bzw. Überzeugungen ein. Ich arbeite kreativ und mit viel Zeit und Herzblut, habe den Kopf voller Ideen und denke mir immer wieder Neues für meine Kunden aus. Am meisten Spaß macht mir die Arbeit, wenn meine Auftraggeber eigene Ideen mit ins Spiel bringen oder Lust haben, an der Entwicklung von Texten und Ritualen mitzuwirken. Auf diese Weise entstehen die schönsten Feiern mit einer ganz individuellen Handschrift.
Die Freiheit hat aber auch Grenzen. Gerne passen ich mich in der Gestaltung der Zeremonie und auch meiner Kleidung einem Motto oder Motiv an, das
meinen Auftraggebern wichtig ist, ich bin aber keine Schauspielerin oder Entertainerin, sondern bleibe stets ich selbst. Denn meiner Meinung nach ist eine Zeremonie bei allem Humor und leichten
Elementen, die unbedingt mit einfließen dürfen und sollen, doch immer mit einer gewissen Ernsthaftigkeit durchzuführen. Meine Liebesbaum Zeremonien sind würde- und stilvolle
Feiern, die der Bedeutung des besonderen Momentes im Leben meiner Kunden gerecht werden wollen.